Interview: Wie können KMU in stürmischen Zeiten fundierte Entscheidungen treffen?

Artikel auf LinkedIn, X/Twitter, Facebookgerne liken / teilen!


Integrierte Unternehmensplanung mit PARES
Integrierte Unternehmensplanung mit PARES

Wir leben in stürmischen Zeiten … oft spricht man von der VUCA-Welt (Volatility , Uncertainty, Complexity, Ambiguity).

Wie können kleine und mittlere Unter­nehmen (KMU) unter diesen Umständen fundierte Ent­scheidungen treffen?

Zu diesem Themen­komplex konnte ich ein Inter­view mit Gerald Iserloh, geschäfts­führender Gesell­schafter der PARES Strategie­partner GmbH führen. PARES bietet neben Beratungs­leistungen auch Cloud-Lösungen im Bereich der integrierten Unter­nehmens­planung nach dem SaaS-Prinzip an (Software-as-a-Service).


Um keine News mehr zu verpassen, am Besten dem Blog per Mail folgen (siehe unten) oder den monatlichen Newsletter abonnieren.


Innovative Trends: Herzlich willkommen, Herr Iserloh. Sie beraten seit 1995 mittel­­ständische Unternehmen und helfen den handelnden Personen, ihr Bauch­­gefühl zu unter­­stützen und fundierte Ent­­scheidungen zu treffen. Wie sehen Sie eigentlich die aktuelle Lage?

G. Iserloh: Die aktuelle Lage ist geprägt von vielen Unsicher­heits­­faktoren, wie z.B. die Folgen der Corona-Pandemie, der Ukraine­­krieg, die erhöhten Energie­­preise, die Inflation, die hohen Zinsen, der spürbare Fachkräfte­­mangel, die avisierte Energie­­wende und die politische Ungewiss­­heit. Diese stellen die Unter­­nehmen vor vielleicht in dieser Komplexität nie dagewesene Heraus­forderungen.

Innovative Trends: Wie kann in diesen stürmischen Zeiten ein Unter­­nehmen seine Position und ihre mögliche zukünftige Entwicklung in seinem Markt einschätzen?

G. Iserloh: Im Gegen­satz zum vergangenen Jahr­zehnt, als die makro­ökonomischen Faktoren eher von Stabilität geprägt waren, müssen in der heutigen Zeit Unter­nehmer ihre aktuelle Position und die möglichen Entwicklungs-Szenarien in Zahlen quantifizieren und simulieren. So müssen Unter­nehmer ihr Bauch­gefühl und ihre wert­volle Erfahrung nicht nur mit qualitativen Fakten, sondern mit Zahlen untermauern. Eine andere Vorgehens­weise kann sonst unerwünschte und verheerende Konsequenzen zur Folge haben.

Innovative Trends: Wie kann das einem Unternehmen gelingen?

G. Iserloh: Unternehmen müssen einen höheren Anspruch an ihre Planung anlegen als in der Vergangenheit. Es bedeutet, dass es künftig keine losgelösten Planungen mehr geben sollte, sondern diese ineinander integriert und abgestimmt erstellt werden müssen.

Innovative Trends: Das klingt nachvollziehbar. Wie funktioniert diese Art der Planung?

G. Iserloh: Nehmen wir uns die finan­zwirtschaft­lichen Daten eines Unter­nehmens als Grundlage einer integrierten Unternehmens­planung vor. So definiert die Ergebnis­planung die Erlös- und Aufwandsziele und prognostiziert die Rentabilität, während die Bilanz­planung die Kapital­bindung und die Mittel­herkunft des Eigen- bzw. Fremd­kapitals des Unter­nehmens in den Fokus nimmt. Die Finanz­planung konzentriert sich auf die Ein­zahlungen sowie die Aus­zahlungen und damit auf die Vorher­sage eines potenziellen Liquiditäts­bedarfs. Aber erst durch die Integration der Ergebnis-, Finanz und Bilanz­planung wird jede einzelne Teil­planung plausibel nachvoll­ziehbar.

So können beispielsweise durchgängige Annahmen und Parameter verwendet werden, um Prognosen für Erlöse, Aufwendungen und Cashflows konsistent zu ermitteln. Die Integration der Ergebnis­planung, der Finanz­planung und der Bilanz­planung ist der Schlüssel­faktor für den Erfolg der integrierten Unternehmens­planung. Durch die Verknüpfung dieser Planungs­bereiche wird eine ganz­heitliche zukünftige finanz­wirtschaftliche Betrachtung ermöglicht, welche auf plausiblen Ist-Auswertungen aufbaut. Diese Prämissen verbessern die Qualität der Unternehmens­planung und die Entscheidungs­findung ein­deutig.

Innovative Trends: Wo zeigt sich der Meh­rwert einer integrierten Unternehmens­planung?

G. Iserloh: Wenn ich als Unter­nehmer rechtzeitig eine künftige Liquiditäts­lücke erkennen kann, will ich diese doch auch unbedingt sichtbar machen. Als Unter­nehmer will ich die Gründe hierfür verstehen und gegen diese Entwicklung zeitnah geeignete Maßnahmen umsetzen. Und was noch enorm wichtig ist, dass ich als Geschäfts­führer somit meinen rechtlichen Ver­pflichtungen nachkomme und somit präventiv meine persönliche Haftung vermeide. Zudem ist mein Unter­nehmen mit konsistenten Daten und finanz­wirtschaftlichen Aus­wertungen zur geplanten Ertrags-, Finanz- und Vermögens­lage ausgestattet. Das ist von besonderem Vorteil, insbesondere wenn zum Beispiel Gespräche mit Investoren oder Banken anstehen, da es für diese eine unbedingte Voraus­setzung für die Ausweitung des Engagements ist. Denn anhand der Auswertung kann ich aufzeigen wo das Unter­nehmen steht und wo die Reise hingeht.

Hierfür sollten die Ist-Werte auf Basis von möglichst ganzheitlichen Markt­bewertungen und Branchen­beobachtungen analysiert werden und als Grund­lage für aktuelle Forecast-Werte des laufenden Geschäfts­jahres dienen. Es bietet sich an, darüber hinaus für mindestens zwei oder drei weitere Jahre auf Monats­basis zu planen. Damit schaltet die Geschäfts­führung das Fern­licht an und bezieht mehr Informationen in ihr heutiges Handeln ein. Diese Vorgehens­weise vermittelt Sicherheit für die handelnden Personen und gegenüber Kapital­gebern. Des Weiteren wird diese voraus­schauende Führung, wodurch eine gesicherte Unternehmens­zukunft unterstützt wird, natürlich auch von den eigenen Mit­arbeitern wertgeschätzt, die als Human-Kapital einen essentiellen Wettbewerbs­vorteil ausmachen sollten.

Innovative Trends: Unternehmen sind heute bekanntlich mit diversen Heraus­forderungen beschäftigt und haben kaum Zeit und Ressourcen eine neue Flanke aufzumachen. Wie kann ein Unternehmen die integrierte Planung in der Tat umsetzen?

G. Iserloh: Durch die permanenten techno­logischen Fortschritte sind auch kleinere mittel­ständische Unter­nehmen in der Lage, derartige Prozesse nach ihren Bedürfnissen und in kompakter Form digital zu nutzen. Hier empfehle ich weg von zeit­raubenden selbst­gestrickten und anfälligen Excel­kalkulationen, sondern hin zu programmierten Planungs­tools auf Cloud-Basis wie z.B. Software-as-a-Service Lösungen (SaaS). Es gibt eine Reihe derartiger Lösungen auf dem Markt. Nach einer überschaubaren Netz­recherche durch die verfügbaren Produkt­informationen kann relativ schnell mit der integrierten Unternehmens­planung begonnen werden

Innovative Trends: Worauf sollte ein Unter­nehmer beim Einsatz einer derartigen Lösung achten?

G. Iserloh: Elementar ist die Bedien­barkeit. Es muss klar sein, dass in wenigen Schritten die Ist- und Plan-Daten übertragen werden können und welche Informationen, idealerweise mit Kennzahlen und dazugehörigem monatlichen Reporting-Bericht, gewonnen und generiert werden können. Es ist wichtig, dass der Umgang mit dem ausgewählten Tool Unter­nehmen keinen Kopf­schmerzen, sondern eher funktionale Freude bereitet und kostenadäquat angeboten wird. Das ist zwar ein Spagat für die anbietenden Unter­nehmen, ist aber gleichzeitig der reale Anspruch eines jeden mittel­ständischen Unter­nehmens. Diesem Anspruch müssen die Anbieter gerecht werden. Nur so wird kleineren und mittleren Unternehmen auch tatsächlich hinsichtlich ihrer Planung, ihrer Zukunfts­fähigkeit und ihrer Unternehmens­steuerung geholfen!

Innovative Trends: Wir bedanken uns für das Gespräch und die Zeit. Weiterhin viel Erfolg !

Weitere Informationen gibt es in den o.g. Links oder im Video unten.

Oliver Höß

Interviewpartner:

Gerald Iserloh, geschäftsführender Gesellschafter PARES Strategiepartner GmbH
Gerald Iserloh, geschäftsführender Gesellschafter der PARES Strategiepartner GmbH



Blog via E-Mail abonnieren

Gib deine E-Mail-Adresse an, um diesen Blog zu abonnieren und Benachrichtigungen über neue Beiträge via E-Mail zu erhalten.

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.