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Künstliche Intelligenz (KI) bzw. Artificial Intelligence ist aktuell das Top-Thema im Bereich IT / Digitalisierung.
Zu den Potenzialen, Herausforderungen und Erfolgsstrategien für Unternehmen bzgl. des KI-Einsatzes durfte ich ein interessantes Interview mit Andreas Schneider-Frisse und Michael Wolan, den beiden Geschäftsführern von AI Transformation, machen (siehe unten).
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Innovative Trends: Können Sie uns zum Einstieg jeweils etwas zu Ihrer Person sagen?
Andreas Schneider-Frisse: Ich unterstütze seit 30 Jahren Unternehmen im Bereich Strategie und wesentlicher Transformationen, sowohl als Berater als auch in der operativen Verantwortung als Vorstand oder Geschäftsführer. Dabei kommen mir einerseits die vielfältigen Erfahrungen bei der Weiterentwicklung von Unternehmen in allen Wirtschaftszyklen, andererseits die persönliche Kenntnis der Rolle der Verantwortlichen zugute. Auch wenn ich mich vorher bereits mit KI beschäftigt habe, wurde mir vor ca. drei Jahren klar, dass Künstliche Intelligenz in den nächsten 10 Jahren die Unternehmenswelt als Ganzes, jeden einzelnen Bereich im Unternehmen und fast jeden Arbeitsplatz signifikant verändern wird. Vergleichbar mit dem Siegeszug der PCs in den 1980er Jahren oder dem Internet seit den 1990er Jahren. Nur noch schneller und umfassender. Diese Erkenntnis hat dann vor zwei Jahren zur Gründung der AI Transformation gemeinsam mit Michael Wolan geführt.
Michael Wolan: Seit 2008 Jahren transformiere ich als Strategieberater DAX-Unternehmen und Unternehmen aus dem gehobenen Mittelstand im Bereich Digitale Transformation: ganzheitlich, mit klarem Blick nach vorne und stets mit einem guten Gespür für das Machbare. Inspiriert vom Paradigmenwechsel durch KI, exponentiell wachsenden Geschäftsmodellen und der sichtbaren Verschiebung von Marktkräften, habe ich 2018 das „Transformationshaus“ und das „Technologierad“ zur erfolgreichen Organisationsentwicklung ins Leben gerufen. In meinem letzten Buch „Next Generation Digital Transformation“ (Springer Gabler, 2020) beschreibe ich 50 Prinzipien und Zukunftstechnologien, wie sich Unternehmen im Zeitalter der künstlichen Intelligenz erfolgreich steuern und weiterentwickeln lassen.
Innovative Trends: Welche Potenziale sehen Sie im Bereich KI / AI für Unternehmen?
Andreas Schneider-Frisse: Die Möglichkeiten würden den Rahmen dieses Interviews sprengen. Das beginnt bei Produktivitätssteigerungen von bis zu 40% durch den Einsatz von generativer KI wie ChatGPT oder Aleph Alpha, führt über signifikante Kostensenkungen durch Predictive Maintenance beispielsweise im Maschinenbau und -betrieb, bis hin zu enormen Effizienzsteigerungen ganzer Wertschöpfungsketten durch intelligente Prognoseverfahren.
Michael Wolan: Bei einer KI-Keynote in 2019 skizzierte ich, dass es über 500 KI-Use-Cases gibt. Heute sehe ich diese Zahl um den Faktor 10 erhöht. Mit dem Aufstieg von ChatGPT in der Version 3.5 Turbo wachsen die Anwendungsfelder exponentiell. In allen typischen 20 Unternehmensfunktionen von der Beschaffung bis Customer-Loyality-Management lässt sich KI sinnvoll und gewinnbringend integrieren. Darüber hinaus hat KI das Potenzial 20 Basis-, Schlüssel- und Schrittmachertechnologien technologisch zu veredeln, da sich die Technologie als Meta-Technologie verstehen lässt, die andere Technologien aufwertet. Zudem sehe ich im Bereich der 20+ maschinellen Fähigkeiten weiteres Potenzial – beispielsweise sind bei maschineller Wahrnehmung, maschineller Problemlösung oder maschineller Schlussfolgerung nahezu unzählige Anwendungsmöglichkeiten vorstellbar. Ein weiterer Bereich ist die Kreation. Hier zeigt der Technologieführer OpenAI durch die Kombination seiner multimodalen Fähigkeiten (Sprechen, Sehen, Hören, …), wie kreativ die Maschine in ihrer Brainstorming-Funktion ist. In Summe senken Unternehmen mit der Schlüsseltechnologie nicht nur ihre Betriebskosten. Mit der Computerintelligenz in den richtigen Anwendungsfeldern profitieren sie auch von mehr Kundennähe, neuen Ertragsquellen oder Qualitätsvorteilen.
Innovative Trends: Vor welchen Herausforderungen stehen die Unternehmen aus Ihrer Sicht im Bereich des Einsatzes von KI?
Andreas Schneider-Frisse: Spätesten seit ChatGPT reden alle mit aber kaum jemand weiss wirklich Bescheid. Deshalb sollten die Unternehmen als erstes eine gewisse Klarheit in das Thema KI bringen. Ein gemeinsames Verständnis über alle Unternehmensbereiche bis in die oberste Führung für die grundsätzlichen Möglichkeiten von KI entwickeln. Dazu gehören auch der Aufbau von Vertrauen und der Umgang mit berechtigter Unsicherheit. Auf dieser Basis können dann potenzielle Anwendungsfelder und konkrete Use Cases identifiziert und quantifiziert werden.
Michael Wolan: Bei einem zu schnellen Einstieg ins Thema, laufen Unternehmen Gefahr, zu kurz zu springen. Wenn sie nicht aktiv werden und ihren Mitarbeitenden unsynchronisierte Freiräume geben, mit sensiblen Unternehmensdaten und auf den ersten Blick sinnvoll erscheinenden KI-Anwendungen Erfahrungen zu sammeln, verlieren Unternehmen an Umsetzungskraft. Die enorme Veränderungsgeschwindigkeit mit der KI die aktuellen Branchen durchdringt, stellt die Marktmechanismen auf die Probe. Meine 2020 aufgestellten Thesen sind heute zutreffender denn je: Unternehmenslenker, die heute noch nicht damit begonnen haben, sich umfassend und weitreichend mit KI und ihren Konsequenzen zu befassen, spielen ein riskantes Spiel mit dem Feuer. Haben sie 2024 kein solides Fundament und Vorgehensmodell geschaffen, das KI als Schlüsseltechnologie hinreichend berücksichtigt, bin ich überzeugt davon, dass sie es deutlich schwerer haben werden, das aktuelle Jahrzehnt erfolgreich zu meistern, wenn ihre relevanten Wettbewerber konsequent auf KI setzen. Dabei ist zu beachten, dass die Phasen bis zur Realisierung mit KI-Einstieg, KI-Potenzialanalysen, KI-Machbarkeitsstudien und KI-Pilotierungen erfahrungsgemäß ein bis zwei Jahre dauern. Ignorieren Unternehmen das Phänomen der Multitransformation von KI ganz und entwickeln ihre Organisation nicht entschlossen weiter, werden sie innerhalb von 10 Jahren vom Markt verschwinden oder unbedeutend sein.
Innovative Trends: Welche Unterstützung bietet AI Transformation?
Andreas Schneider-Frisse: Bei AI Transformation verstehen wir uns als Lotsen für Unternehmen im hochkomplexen und unübersichtlichen Feld KI. Speziell im gehobenen Mittelstand, d.h. Unternehmen mit einem Umsatz zwischen € 100 Millionen und € 2,5 Mrd., dem Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Aufgrund unseres Hintergrunds verstehen wir diese Unternehmen, ihre Stellung im Markt und ihre Strukturen. Gleichzeitig verstehen wir die Technologie und kennen erfolgreiche Anwendungen, von denen es jeden Tag mehr gibt. Diese Kombination ist eher selten, aber beim Einsatz von KI erfolgskritisch. In der End-to-end Realisierung arbeiten wir dann mit Technologiepartnern aus den Bereichen Daten, Modelling oder Integration zusammen, bleiben aber immer der zentrale Ansprechpartner für unsere Kundinnen und Kunden.
Michael Wolan: Konkret bieten wir verschiedene Bausteine an.
- KI-Kickoff Workshops zum Einstieg ins Thema – sowohl onsite mit der Führungsetage und ausgewählten Mitarbeitern
- 360° KI Potenzialanalysen, um breit und schnell einen Gesamtüberblick bezüglich der wertvollsten Anwendungsfelder zu schaffen und eine Aufwand-/Nutzen-Einschätzung durchzuführen
- KI-Machbarkeitsstudien für Deep Dives in konkretisierte, spitz eingerahmte Felder, die auf technologische, ökonomische, rechtliche Umsetzbarkeit überprüft und bewertet werden
- KI-Realisierungsprojekte – angefangen bei der Pilotierung von KI-Anwendungen bis zur Entwicklung und Bereitstellung von KI-Anwendungen in den operativen Geschäftsbetrieb
- KI-Strategieentwicklung – Entwicklung von Zielbild und strategischen Stoßrichtungen, um das Unternehmen weitsichtig KI-basiert weiterzuentwickeln und zu steuern
- KI-Lernreisen, um Unternehmen schrittweise zu befähigen, neue Geschäftsfähigkeiten aufzubauen und eine hinreichend Eindringtiefe in relevante Gebiete sicherzustellen.
Innovative Trends: Können Sie uns ein paar konkrete Erfolgsstories nennen?
Andreas Schneider-Frisse: Wir konnten die Ausfallzeiten bei einem Windkrafthersteller und -betreiber durch Predictive Maintenance von durchschnittlich 70 Stunden auf 2 Stunden reduzieren, wodurch zusätzliche Erlöse im siebenstelligen Bereich erzielt wurden. Dies erfolgte durch die Erstellung eines KI Analytics Tools, das aus stündlich 70 Faktoren von über 100 Windanlagen über einen Zeitraum von 20 Jahren Signifikanzen bzgl. der Fehleranfälligkeit bestimmter Komponenten identifizierte. Diese wurden dann vorsorglich ausgetauscht.
Michael Wolan: Es gibt so viele, wo fangen wir an? Neben den großen Business-Problemen, die eingekreist und KI-gestützt gelöst werden – hier sparen Unternehmen pro Jahr schnell sechsstellige bis siebenstellige Beträge ein – gibt es auch zahlreiche Beispiele, die sich mit weniger Aufwand und schneller realisieren lassen: Zwei schöne semi-komplexe Beispiele sind im HR-Bereich der „KI-Recruiting-Assistent“, der eingehende Bewerbungen vollautomatisch bewertet und mittels Scoring-Modell entscheidet, ob Kandidat:innen eingeladen werden sollten oder nicht. Schwächere Kandidat:innen erhalten eine automatisierte Absage, passgenauere Kandidat:innen erhalten eine automatische Termineinladung – synchronisiert mit allen Beteiligten für das Erstgespräch inkl. Briefing mit beispielhaften Fragestellungen an den oder die Kandidat:in. Bei mittleren 2-stelligen Bewerbungen im Monat sprechen wir bereits über mehrere Tausend Euro, die sich Monat für Monat an Betriebskosten einsparen lassen – und zwar mit verhältnismäßig geringen Investitionskosten und Realisierungszeiten. Ein weiterer HR-Baustein mit Schnittstelle zu den Fachbereichen ist der „KI-Onboarding-Assistent“ – ein Self-Exploring- und Self-Learning-Tool, um das eigene Unternehmen spielerisch, effizient und umfassend kennenzulernen, das über 90% der üblichen cross-divisionalen Einarbeitungsaufgaben automatisch abbilden kann und Mitarbeitende von Routineaufgaben entlastet. Auch in diesem Bereich sprechen wir je Kandidat:in über Kosteneinsparungen im vier- bis fünfstelligen Eurobereich.
Innovative Trends: Wie geht es mit AI Transformation weiter?
Andreas Schneider-Frisse: AI Transformation ist der erste Ansprechpartner für Unternehmen, die verstanden haben, dass KI für sie sehr wichtig wird, die aber ihre KI Potenziale noch lange nicht ausgenutzt haben. Wir werden keine KI Fabrik, sondern bleiben eine Managementberatung auf Augenhöhe, die unternehmerische, technologische und transformatorische Kompetenzen zielgerichtet bündelt, um Künstliche Intelligenz zum Nutzen der Unternehmen und der Mitarbeitenden einzusetzen.
Michael Wolan: Unsere Mission ist es immer mehr Unternehmen nach ihrem KI-Einstieg und der Pilotierung in die nächste Evolutionsstufe zu bringen, sodass die Organisationen KI flächendeckend integrieren und an ihren relevanten Wettbewerbern vorbeiziehen können: technologiezentriert, datenwertschöpfend, vorausschauend, adaptiv und schnell lernend.
Innovative Trends: Spannendes Thema … wir sind gespannt, was das in Zukunft noch kommt und wünschen (weiterhin) viel Erfolg !
Mehr zu AI Transformation gibt es auf der Webseite von AI Transformation.
P.S.: In diesem Kontext ist auch das 500-Millionen-Investment bei Aleph Alpha und die aktuelle Umfrage zum Einsatz von KI in Unternehmen interessant.
Interviewpartner:

