Oracle Database 21c – Innovation-Release mit über 200 neuen Features (z.B. APEX, Blockchain)

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Oracle Database 21c
Oracle Database 21c

Mitte Januar 2021 wurde mit der Oracle Database 21c die neue Version des führenden Datenbank-Systems im Rahmen eines Oracle-Live-Events vorgestellt.

Beim Release 21c handelt es sich um ein Innovation Release mit über 200 neuen Features, z.B. mit einer neuen Version der Low-Code-Entwicklungsumgebung APEX, Blockchain-Tabellen, einem nativen JSON-Datentyp, JavaScript-Unterstützung, ML-Unterstützung uvm. (siehe unten).


Oracle ist eines der größten IT-Unternehmen der Welt, das eine Vielzahl von Cloud-, Software- und auch Hardware-Produkten anbietet. Ein wichtiges Kern-Produkt ist aber nach wie vor das Datenbank-System Oracle Database, das in der ersten Version bereits Ende der 70er Jahre u.a. von Larry Ellison entwickelt wurde (siehe Wikipedia) und einen großen Teil der wichtigsten Unternehmensdaten auf der ganzen Welt speichert. Die führende Position wird vielfach bestätigt, z.B. im Gesamt-Ranking von DB-Engines oder im aktuellen Vergleich von Cloud-Datenbanken von Gartner.

Oracle verfolgt dabei das Konzept der „Converged Database“. Das bedeutet, dass – im Unterschied zu vielen anderen Anbietern – alle Datenarten (Relational, JSON, XML, Graph-Daten, Geo-Daten, …), alle Anwendungsfälle bzw. Workloads (Transactional, Analytics / ML / KI, IoT / Streaming, …) und alle Deployment-Varianten (On-Premise, Cloud, Hybrid) über das gleiche Datenbank-System abgedeckt werden (siehe Video).

Mit der Oracle Database 21c hat Oracle ein Innovation-Release mit über 200 neuen Features veröffentlicht (siehe Release Schedule). Die wichtigsten neuen Features fließen auch rückwärts in das Long Term Release 19c ein. Das u.a. auf der OOW London angekündigte Release 20c wurde corona-bedingt nie veröffentlicht (das erklärt die Lücke in den Releases).

Einen guten Überblick über die neuen Features erhält man im Highlights-Video (6 Min.) mit Andy Mendelsohn, Executive Vice President Oracle Database Server Technologies vom Live-Event am 13.1.2021. Hier gibt es das vollständige Video (32 Min.).

Das sind die interessantesten Features aus meiner subjektiven Sicht (einen vollständigen Überblick gibt es in der Feature-App):

  • Neue APEX Version: Mit dem Release 21c gibt es eine neue Version der beliebten Low-Code-Entwicklungsumgebung Application Express (APEX), die in allen Deployment-Varianten verfügbar ist und die von einer Vielzahl von Unternehmen zur schnellen und effizienten Entwicklung von Webanwendungen eingesetzt wird (siehe Video unten). Allein in der Stuttgarter Gegend kenne ich eine ganze Reihe von namhaften Unternehmen, die APEX nutzen (z.B. Bosch oder Porsche Engineering).
  • Blockchain-Tabellen: Die Zeilen einer Blockchain-Tabelle sind kryptographisch verknüpft und können somit vor Löschung und Veränderung geschützt werden (natürlich konfigurierbar). Dies kann zur Realisierung von Insert-Only-Tabellen, z.B. im Rahmen der Verwaltung von Buchungen (Ledgers), von sicheren Logs oder von verteilten Blockchain-Anwendungen genutzt werden. Die Blockchain-Tabellen habe ich gleich mal ausprobiert (siehe Video ganz unten).
  • Nativer JSON-Datentyp: Eine JSON-Unterstützung (JavaScript Object Notation) war bereits seit dem Release 12c vorhanden (interne Speicherung als VARCHAR2, CLOB oder BLOB). Mit dem Release 21c ist jedoch jetzt ein nativer JSON-Datentyp verfügbar, mit dem die Speicherung, das Suchen bzw. Durchsuchen und auch die Manipulation von JSON-Daten deutlich schneller und komfortabler funktioniert.
  • Embedded JavaScript: Das Release 21c erlaubt es, JavaScript-Code direkt in der Datenbank schnell und effizient mit der Multilingual Engine (MLE) unter Verwendung der GraalVM auszuführen. Gerade im Kontext der Verarbeitung von JSON-Daten (s.o.) oder der Entwicklung von Web-Anwendungen mit APEX (s.o.) ist das ein wichtiges Feature.
  • Integrierte ML-Funktionalitäten: Da der Einsatz von KI/ML im Unternehmenskontext eine immer wichtigere Rolle spielt, wurden die über 30 Machine Learning Algorithmen um weitere Algorithmen ergänzt, so dass die Daten bei den Algorithmen bleiben können und nicht mühsam bewegt werden müssen.
  • In-Memory Optimierungen: Zusätzlich zu den bereits länger vorhandenen In-Memory-Features wurden einige wesentliche Neuerungen im Bereich „In-Memory“ eingebaut: Database In-Memory Vector Joins, Self-Managing In-Memory Column Store und In-Memory Hybrid Columnar Scans (siehe auch In-Memory-Blog).
  • SQL-Makros: Es können direkt in SQL parametrisierte Makros definiert werden, ohne den Umweg über PL/SQL zu gehen, was einen Performance-Vorteil bedeutet.
  • Sharding-Optimierungen: Die Sharding-Fähigkeiten (skalierbare Geo-Verteilung von Daten) wurden insbesondere im Kontext der Nutzung aus Java optimiert. Sharding ist insgesamt ein wichtiges Thema zur Erfüllung von GDPR / DSGVO-Anforderungen, da Daten oftmals aus rechtlichen Gründen an bestimmten geographischen Orten gehalten werden müssen.
  • uvm.

Einen kompakten Überblick über die Low-Code-Entwicklung mit APEX gibt das folgende Kurzvideo (90 Sek.). Hier gibt es einen Deep-Dive mit mehr Details dazu.

Die Blockchain-Tables wollte ich in der Oracle Cloud selbst ausprobieren. Über den Free Tier-Zugang hat das problemlos geklappt (siehe Video) 🙂

In meinem Video ist eine kleine Ungenauigkeit: Die Zeilen der Blockchain-Tabelle können natürlich nicht 4000 Tage nach dem letzten INSERT, sondern 4000 Tage nach dem INSERT der jeweiligen Zeile gelöscht werden.

Hier gibt es Details zu den Blockchain-Tables von den Profis.

Ich bin beeindruckt, wie viele Neuerungen es in einem bereits so ausgereiften Produkt noch gibt und bin gespannt, was die Zukunft noch bringt !

Weitere Informationen gibt es in dem Blog-Beitrag Introducing Oracle 21c, im deutschsprachigen Datenbank & Cloud Technologie Blog und in den o.g. Links.

Oliver Höß

P.S.: In meiner Zeit am Fraunhofer IAO habe ich auch als Software-Entwickler für Produktiv-Systeme bei DEKRA mit der Oracle-Datenbank gearbeitet (siehe Artikel „25 Jahre Java“).

P.P.S.: Auch im MySQL-Umfeld gibt es mit MySQL HeatWave spannende Innovationen !

P.P.P.S: In diesem Kontext ist auch die Exadata X9M-Plattform interessant.

P.P.P.P.S.: Die Oracle Database hat jetzt auch eine MongoDB API !

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